Evangelium (Joh. 18,
33-37)
Nun trat Pilatus wieder in die Burg, liess Jesus
hereinführen und sprach zu Ihm: «Bist Du der König der Juden?» Jesus
antwortete: «Sagst du das aus dir selbst, oder haben es dir andere über
Mich gesagt?» Pilatus erwiderte: «Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und
die Hohenpriester haben Dich mir überliefert. Was hast Du getan?»
Jesus antwortete: «Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn Mein Reich
von dieser Welt wäre, so würden gewiss Meine Diener für Mich streiten,
und Ich wäre nicht den Juden ausgeliefert worden. Nun aber ist Mein
Reich nicht von hier.» Das sprach Pilatus zu Ihm: «Also bist Du doch ein
König?» Jesus erwiderte: «Gewiss, Ich bin ein König! Dazu bin Ich geboren und in die
Welt gekommen, dass Ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der ein
Freund der Wahrheit ist, hört auf Meine Stimme.»
Lob sei Jesus und
Maria.
O Heiligstes Haupt Jesu, Sitz der
Göttlichen Weisheit, das alle Regungen, alle Neigungen des
Heiligsten Herzens regiert, eingeflösst und geleitet hat, leite alle
meine Gedanken, meine Worte und meine Werke, wie Du es versprochen hast.
Sei das Heilmittel gegen die grossen Plagen unseres Daseins: den
geistigen Hochmut und die Untreue. Möchtest Du durch Deine Leiden, durch
die Dornenkrone, die Deine Stirne zerriss, durch die Schläge, das Blut,
die Beschimpfungen, mit denen Du überhäuft wurdest, als auch durch die
innige Liebe Deiner Heiligsten Mutter, so bald, so vollständig und so
allgemein, wie es nach den Absichten der göttlichen Vorsehung möglich
ist, angebetet, verehrt und verherrlicht werden zur Ehre Gottes, zum
Heile der Seelen, in den Meinungen des Heiligsten Herzens, zur Erfüllung
des Göttlichen Willens und des glühenden Wunsches, den Du geäussert
hast. Sankt Amen.
Die zwei Ölbäume (Apok. 11, 1 -13)
Darauf ward mir «ein Rohr» gegeben gleich einem
Messstabe, mit dem Befehl: «Auf, miss den Tempel Gottes und den Altar
und die darin anbeten!» Den äusseren Hof des Tempels lass aus und miss
ihn nicht, denn er ist den Heiden übergeben; die werden die Heilige
Stadt zerstampfen, zweiundvierzig Monde lang (Die Dauer der Endzeit).
Meine zwei Zeugen aber (die Siegelzeugen des Heiligen
Sacerdotiums und des Heiligen Imperiums) will ich befehlen, und sie
werden als Verkünder des Geistes walten in Gewändern der Busse 1260 Tage
(42 Monde). Diese zwei Zeugen sind die beiden Ölbäume und die zwei
Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. Will ihnen einer
etwas antun, so fährt ihnen Feuer aus dem Munde und verzehrt ihre
Feinde; und wollte sie einer verletzen, so muss er auf diese Weise
sterben. Sie haben Gewalt, den Himmel zu schliessen, dass kein Regen
falle in den Tagen ihrer Zeugenschaft, und haben Gewalt über die Wasser,
sie in Blut zu verwandeln und mit jeglicher Plage das Land zu schlagen,
so oft sie wollen. Wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird das Tier,
das aus dem Abgrund aufsteigt Krieg mit ihnen führen, sie überwinden und
töten. Ihre Leichen liegen auf der Gasse der grossen Stadt, die geistig
«Sodoma» und «Ägypten» heisst: dort, wo auch der Herr gekreuzigt ward.
Es schauen Menschen aus den Völkern und Geschlechtern, Sprachen und
Nationen ihre Leichen durch dreieinhalb Tage und lassen ihre Leiber
nicht ins Grab legen; darüber freuen sich die Bewohner der Erde, und
frohlockend schicken sie einander Geschenke zu, weil diese zwei Zeugen
des Geistes den Erdbewohnern lästig waren. Aber nach dreieinhalb Tagen
fuhr der Geist des Lebens von Gott in sie, und sie erhoben sich auf ihre
Füsse; und grosse Furcht befiel die Zuschauer. Darauf hörten sie (die
Bekenner Christi) eine gewaltige Stimme, die rief ihnen vom Himmel zu:
«Kommt hier herauf!» Und sie stiegen gen Himmel auf in der Wolke, und
ihre Feinde sahen sie. Zu jener Stunde ward ein gewaltiges Beben, und
zusammenstürzte ein Zehntel der Stadt (des Antichrists), und es starben
an dem Beben siebentausend Personen. Über die übrigen aber kam ein
Schrecken, und sie gaben Ehre dem Gott des Himmels.